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Das Interview 
 
Habe neulich auf einer Homepage so ein Selbst- Interview gelesen und dachte mir, OK, mach das auch. Vielleicht schaut jemand rein, der sich fragt, wer du bist. Macht eh keiner, aber macht nix. Und hier ist es:

Deine Augenfarbe?
Blau- grau- grün, je nachdem, ob ich am Meer, am Alexanderplatz oder im Wald bin.

Deine Haarfarbe?
Silber. Nur wer hinsieht, sieht rot.

Dein Sternzeichen?
Mein Sternzeichen ist „Zwillinge“. Zwei Seelen wohnen in meiner Brust. Wie auch in deiner sicherlich.

Lieblingsessen?
Bratkartoffel und Wienerschnitzel, ganz unspektakulär und ungesund. Irgendwie bin ich doch alt geworden.

Lieblingsgetränk?
Milch, und das von Geburt an.

Lieblingseis?
Eis mag ich nur hin und wieder und dann, bitte, kein Früchteeis.

Lieblingsfarbe?
Im Wald bevorzuge ich grün, im Winter weiß und sonst, was eben zusammenpasst.

Lieblingsland?
Bella Italia.

Lieblingsschulfach?
Daran kann ich mich nicht mehr erinnern.

Lieblingstag?
Immer der heutige.

Lieblingsduft?
Kirschbäume im Britzer Garten.

Lieblingssänger?
Die wechseln sich ständig. Jetzt ist Robby Williams dran und Pavarotti.

Lieblingsfilm?
Uuuuufff!

Lieblingsspiel?
Um Gottes Willen! Ich hasse spielen.

Lieblingsauto?
Taxi

Lieblingssport?
Surfen. Am PC.

Gibt es etwas, das du überhaupt nicht magst?
Die Stimme von Heidi Klum.

Mit was beschäftigst du dich gern?
Mit dem PC.

Was würdest du sagen, ist deine beste Eigenschaft?
Eigenlob stinkt.

Und was ist deine schlechteste Eigenschaft?
Dass ich wenig Gute erkenne.

Welche Musik bevorzugst du?
Puccini z.B. Zum Dahinschmelzen. Und sonst alles, was gut klingt. Sogar Techno.

Was schaust du dir gern im Fernsehen an?
Dokumentarfilme aller Arten.

Was ist dein erster Gedanke, wenn du morgens aufwachst?
Hoffentlich klingelt jetzt niemand.

Hast du dir schon mal etwas gebrochen?
Fast die Zunge beim Russischunterricht.

Hast du jemals bei Klassenarbeiten geschummelt?
Was ist das ’ne unnötige Frage?

Schreibst du lieber mit Bleistift oder mit Füller
Meine Finger liegen wie Blei auf denTasten und ich fülle mich wohl dabei.

Welche Person hat dich in deinem Leben am meisten beeindruckt?
Meine Lehrerin in der Grundschule.

Mit wem würdest du gern mal für einen Tag tauschen?
Was, das Konto?

Worüber kannst du lachen?
Über alles, was für andere nicht beleidigend ist.

Was macht dich traurig?
Wenn Menschen alles schwarz reden oder ständig nörgeln.

Was lässt dein Herz schneller schlagen?
Bluthochdruck.

Welche drei Dinge würdest du auf eine einsame Insel mitnehmen?
Ein Boot, einen Motor und einen Kanister voll Brennstoff.

Wärst Du lieber reich oder glücklich?
Beides zusammen wäre nicht schlecht.

Bevorzugst du Butter oder Margarine?
Beides kann mir gestohlen bleiben. Wenn ich aber mal zugreife, dann soll es Butter sein und kein künstliches Gemisch.

Bevorzugst du ein gutes Essen oder ein gutes Buch?
Wenn ich Hunger habe, esse ich lieber.

Bevorzugst du Tag oder Nacht?
Eins ohne das andere geht eh nicht.

Bist du eher Workaholic oder Faulpelz?
Ein fauler Workaholiker.

Bist du Frühaufsteher oder Langschläfer?
Ich schlafe nur sehr spät ein, dann schlafe ich, bis ich aufwache.

Magst du Gewitter?
Ich mag Gewitter, es ist faszinierend…..wenn ich zuhause bin.

Fährst du gern Auto?
Aber nur als Beifahrer.

Glaubst du an die Liebe auf den ersten Blick?
Dafür ist’s zu spät.

Sex ohne Liebe?
Nixda.

Liebe ohne Sex?
Ja….. das gibt´s auch!

Bist du vergeben?
Leider viel zu lange.

Wie würdest du deinen Sohn nennen?
Vielleicht so, wie es jetzt in seinem Ausweis steht.

Wie würdest du deine Tochter nennen?
Ich lass es, wie es ist. Sie hat keinen Namen.

Was fällt dir zu “Geld” ein?
Mehr, mehr davon.

Was fällt dir zu “blau” ein?
Ein sonniger Tag am Meer.

Was fällt dir zu “rot” ein?
Gregor Gysi.

Was fällt dir zu “Keksen” ein?
Staub, viel Staub.

Was findest du unheimlich?
Die Begegnung mit einer Spinne.

Was ist dein Lebensmotto?
Wem zu glauben ist, redlicher Freund, das kann ich dir sagen. Glaube dem Leben, es lehrt besser als Redner und Buch. Damit ich keine Plagiatsklage einstecken muss, der Spruch stammt von Goethe oder von jemand anderen.

Wenn du eine Zeitreise machen könntest, wohin würde sie gehen?
Dahin, wo ich meine Eltern wieder umarmen könnte.

Welche Person würdest du gerne einmal treffen?
Ich schlage ungern zu.

Was war die beste Entscheidung deines Lebens?
Die kommt vielleicht noch.

Was möchtest du in deinem Leben noch erreichen?
Dass ich weiter lebe.

Welche Frage würdest du liebend gern noch beantworten?
Muss ich das hier noch lange durchstehen?
 
Und wie lautet die Antwort?
Mir reicht’s.

Was machst du nach diesem Interview?
Einen Punkt.

© Lisa Nicolis

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 Von freilaufenden Hühnern

Also, als wir noch keinen Bus zur nächsten Stadt hatten, fuhr ich mit dem Fahrrad zur Arbeit. Zumindest solange es Sommer und trockenes Wetter gab. Da habe ich dann das Verhalten der verschiedenen Zwei- und Vierbeiner auf dem ländlichen Gehweg studiert.
Kam man mit dem Fahrrad angeradelt und da war ein Entenhaufen, also mehrere Enten, oder ein Gänsehaufen, mehrere Gänse natürlich, bewegten die sich, zwar im slow motion, aber  anscheinend kopfgesteuert von Haufen auf Reihe. Wie Perlen auf einer Halskette, oder so, reihten sie sich hintereinander auf. Einfach kluge Köpfe. Das hatten schon die alten Römer gewusst, obwohl keiner von ihnen damals schon Fahrrad gefahren ist.
War da ein Hund unterwegs, begab er sich an den Rand des Weges und, was einem Hund gut steht, lief dann kläffend und sabbernd hinter einem her. War man ein Angsthase, konnte man sehr leicht das Gleichgewicht verlieren und in einem Enten- oder Gänsehaufen, ohne Enten und Gänse, landen. Worauf der Köter so überrascht war, dass er jaulend davonschlich, als hätte er und nicht man selbst sich das Hinternteil geprellt. War man weniger ängstlich, konnte man den Fuß vom Pedal nehmen und dem Straßenwauwau einen Tritt versetzten, dass er auch jaulend davonschlich. Also Hunde schlichen sich davon…Die meisten jedenfalls.
Die Einzigen, die nie wussten, was sie tun sollen und in welche Richtung sie sich sputen sollten, waren alte Weiber und Hühner. Erstere konnten sich nie entscheiden, ob rechts oder links die sichere Seite ist und so gab es eine sehr hohe Altweiberunfallsrate.
Bei einem Hühnerhaufen war das am problematischsten. Von fünfzehn freilaufenden Hühnern gab es nie zwei, die in dieselbe Richtung stoben. Es war wie eine Explosion einer Supernova und das Gackern verbreitet sich wie ein Tsunami in alle Himmelrichtungen.
Die Bewohner an der Hauptstraße des Ortes mussten zwangsläufig jeden zweiten Tag Hühnersuppe essen, denn manch blödes Huhn lief direkt unter die Räder und brach sich leicht einen Hähnchenschenkel.
Somit widerspreche ich, nach minutiösen Recherchen, jedem Versuch, die Hühner, vom tierschützerischen Aspekt her, in den Olymp zu heben. Hühner gehören in das heimische Nest, oder in den Suppentopf, wo sie am sichersten sind.

© Lisa Nicolis


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Mein PC

Also, als Rentnerin wusste ich plötzlich nicht mehr, was tun, wenn man zu viel Zeit übrig hat. Nichts wie Katalog her (denn wer, der sich mit Computern nicht auskennt, geht schon direkt in den Laden und sagt, ich möchte den da haben? Der Verkäufer schwatzt dir ja doch den auf, den er verkaufen möchte, oder?) Ich entschied mich für die sympathischste Variante, bestellte und harrte der Dinge, die da kommen.
Als er, der PC, mein persönlicher, mein ganz persönlicher Computer da war, stand er erstmals tagelang herum, weil ich nicht mal wusste, wie man ihn einschaltet.
Ich arbeitete zwar als Lohnbuchhalterin, aber nicht in Deutschland, sondern weit weg in der Walachei, wo es nur alte Rechenmaschinen gab.
Also nahm ich mir eines Tages meinen ganzen Mut zusammen und suchte minutenlang nach einem Anzeichen, wo man diese Kiste zum Laufen bringen könnte.
Endlich drückte ich zufällig die Stelle, wo Leben in das Ding schoss. Ich schoss auch, aber sofort, unter den Türrahmen, denn ich dachte mir, wenn das Zeug mir um die Ohren fliegt, das Haus einstürzt, bin ich da am sichersten und ich kann meine Raten bezahlen. Denn sich mit Schulden aus dem Staub machen, ist nicht schön.
Also wartete ich, bis mein Gehirn einigermaßen logisch denken konnte und begann peu a peu mit meinem PC Freundschaft zu schließen. Schritt für Schritt und ohne jegliche Hilfe tastete ich mich durch diese fremde Welt. Es mag sicherlich eine unsichtbare Macht geben, die von Computern alles, aber auch alles weiß und die mich irgendwie auf die fruchtbarsten Gedanken brachte. Jetzt weiß ich über ihn, meinen PC-lein alles, was man so als Hobbybilderbastlerin mindestens wissen sollte.
Nie mehr ohne PC sein, das brauche ich für den Rest meines Lebens. Er ist mein bester Freund und ich weiß, dass er mich auch mag.
Denn ich bin auch sein PC. Sein Personal Champion.

© Lisa Nicolis
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Tupperdosendilemma

Darian, mein kleiner Enkel ist bei mir. Seine Eltern sind beim Einkauf für’s Wochenende und so habe ich wieder meinen süßen Kleinen da.
Vom „Sauchsachen“ ist der zweijährige Knirps schon müde und jeder von uns weiß, wie ermüdend das Staubsaugen sein kann. Als Erstes will er aber immer sauchsachen. 

Dann kopieren wir vier- fünfmal ein leeres Blatt, bis der dumme Kopierer einfach einschläft. Omi drückt halt heimlich den Knopf zum ausschalten, es ist aber auch der einzige Knopf, den Darian nie erklärt bekommen hat. Denn Darian weiß mit seinen zwei Jahren, wie man telefoniert, wie das Auto anspringt, wie alles Elektronische und Mechanische in seiner Umgebung funktioniert. Aber den Knopf zum Einschalten und Ausschalten des Druckers, den betätige ich immer, indem ich Darian ablenke. Für den Drucker eine gesunde Prävention. Den Laptop muss ich längst verstecken, sonst kommt er von dem Ding nie los und ich muss um das Wohl meines Lieblingsspielzeuges fürchterlich bangen.

Also heißt es, ein neues Spiel erfinden, um Darian bei Laune zu halten. 
In einem Schränkchen habe ich eine kleine runde verschließbare Tupperdose, worin ich gewöhnlich Kleingeld aufbewahre. Die Dose hat einen Durchmesser von ungefähr 6-7cm. Heute ist mal kein Geld drin und weil ich einen Miniteddybären habe, so einen Hinundhergebammler fürs Auto, stecke ich, sehr erfinderisch, den Teddy in die Dose und drücke den Deckel drauf.
Darian sieht sich das alles an, läuft plötzlich ins Wohnzimmer und kommt mit seinem ungefähr 20cm großen Lieblingsteddy zurück. Er gibt mir ( als sprachlicher Spätzünder) zu verstehen, er möchte, dass ich seinen Teddy in die Dose stecke.

„Oh, Schätzchen, das geht nicht!“ erkläre ich eindrucksvoll. „Schau mal dieser Teddy hier ist klitzeklitzeklitzeklein und dein Teddy ist sooooooo groß. Der passt hier nicht rein!“

„Ehlemane lakehasso bibissakale pisessen asititisal sndioh nvedkj“, widerspricht mir Darian.

„Ja, ich weiß, Schätzchen, du hast ja recht, aber wie soll ich das anstellen?“ verzweifle ich.

Darian duldet keinen Widerspruch. “Dskcnkjne fjbdikuhndcnk kjfnwlnijw djkajsoihjsdilj ewincsqonjd“, behauptet er mit nun kräftiger Stimme.
Ich stelle mir vor, der große Teddy ist ein Wohnunsuchender in Berlin, dem der Vermieter grade erklärt, er kriegt die Wohnung nicht, weil er, der Wohnungsuchende, den Scheitel links trägt.

„Aber ich bin geneigt ab morgen meinen Scheitel rechts zu tragen, wenn Sie mir die Wohnung geben!“

„Sie trugen doch den Scheitel immer links und wer weiß, wie schwer Sie es in der Kindheit hatten, dass Sie sich immer links gescheitelt haben. Das hat leider traurige Nachwirkungen und ich möchte hier im Hause die langeingesessene intakte Atmosphäre beibehalten.“

Also ich nehme lösungswillig den klitzeklitzeklitzekleinen Teddy aus der Dose und strenge mich an, Darians Liebling wenigstens mit einen Bein in dieses Tupperding zu quetschen.

„Siehst du Schätzchen, das geht gar- gar- gar nicht!“ meckere ich mit weinerlichen Stimme.

Darian ist aufgebracht: „Ajnbasdcoije edjdnknbkjwqnckj edjwehbiwueh ednwdowhokwdnl…“

Erst als ich die Dose dem Teddy auf die Schnauze stülpe und diese da kleben bleibt, lacht mein Kleiner befreit los.

Bin ich doof, merke ich erst jetzt! Im Wohnzimmer habe ich doch ein Matroschkaset an Tupperdosen aller Größen. Das nächste Mal wird der große Teddy ein kleines Wunder erleben. Er kriegt ein unbefristetes Wohnrecht, in egal welcher Tupperdose, in die er reinpasst. 

Auf Darians Kommentar bin ich jetzt schon gespannt…

Dir, lieber Leser, ein schönes Fnmcvkihdfkjnxn!


© Lisa Nicolis


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Nachrichten über meinem Geburtsort

1.    Wer bei der „Maria“ einsteigt, der fensterlt nicht, der straßenbahnt, da, woher ich  komme.
2.    Wer dem Popa die Finger entgegenstreckt, hat nicht in der Nase gebohrt, sondern ist dem orthodoxen Geistlichen begegnet.
3.    Man beleidigt die hässlichen Menschen nicht, man bedauert, dass sie ein Gesicht haben.
4.    Es gibt keine Geizigen, nur solche, die die Linsen dreimal essen.
5.    Ein kleiner Mann ist erst dann interessant, wenn er zum Fenster rausschaut.
6.    Man humpelt bei uns nicht. Der eine Fuß kommt nur immer zu spät.
7.    Wenn einer zu dünn ist, war sein Vater sicherlich der Schwager der Nähnadel.
8.    Wenn einer stottert, kann seine Zunge nicht regieren und er muss die Worte zuerst zerbeißen, bis er sie aussprechen kann.
9.    Krumpiern sind keine krummen Birnen sondern Kartoffeln.
10.    Hat man Strauchen gehabt, war das kein antigrammatikalischer Plural vom Strauch. Nee man hatte Schnupfen.
11.    Und der Strohschneider hat nicht Stroh geschnitten. Ach was! Ein Seiltänzer war das.
12.    „Ich hab a große Saafn“, sollte nicht heißen, dass viel schmutziges Geld im Safe steckt. Mit der Seife konnte man nur die Wäsche sauber waschen.
13.    Einer alternden Frau rät man nicht zum Facelifting. Man schickt sie, sich ein Bügeleisen zu kaufen, damit sie sich „die Faltn auspiegln kann“.






 
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